Folge 19: Schlecht zu lesen

Nun soll es also der berühmte Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Oder in Habeckisch: Der eine Fehler zu viel. Die Energiewende, wie sie bisher gedacht wurde, verliert einen ihrer größten Architekten. Den Weg aus dem Klimaministerium ebnete sich Patrick Graichen ganz von selbst. Seine Nachfolge ist noch ungeklärt – Habecks Trauzeuge ist es jedenfalls nicht, so viel ließ der Vizekanzler bereits verlauten.

Bremen hat gewählt, der rote Faden wird länger. Wieder (wie immer) SPD, „Bovi“ ist der alte und neue Regierungschef. Ob Groko oder R2G, die Aufmerksamkeit dieser Wahl galt neuen Akteuren, die eine Alternative zur selbsternannten Alternative herstellen könnte.

Die Schicksalswahl in der Türkei findet ein vorläufiges Ergebnis – eines der Ernüchterung. Der alte starke Mann, dürfte auch der „neue“ bleiben. Erdogan bleibt Erdogan. Was das für Europa und insbesondere für die Türkei bedeutet wird sich zeigen. Ein zweiter Wahlkampf um die Stichwahl könnte der berühmte erste Ausgangspunkt sein, denn „neu erfinden“ wollten sich schließlich alle beteiligten.

Deutsche Viertklässler lesen historisch schlecht. Diese bittere Erkenntnis brachte, die jüngst veröffentliche, Iglu-Studie hervor, welche alte Debatten um das föderalistische Schulsystem wieder aufblühen ließ. Die Gründe: multifaktoriell. Längst schreibt die Forschung nieder, was an der Basis spürbar ist, von Entscheidungsträgern jedoch gerne überlesen wird.

30. September 2023

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Foto: Hannes Wolbert

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